Stuhl-

Inkontinenz

Stuhlinkontinenz (SI) ist keine normale Alterserscheinung und auch keine unausweichliche Spätfolge mehrerer Geburten. Sie ist eine Erkrankung, bei der man sich ärztliche Hilfe holen sollte.

Ursache

Die Ursachen von Stuhlinkontinenz sind vielfältig. Stuhlinkontinenz kann in unterschiedlichen Schweregraden auftreten: unkontrollierter Abgang von Luft, Stuhlschmieren bis zum vollständigen Kontrollverlust über den Stuhlgang.

Problem

Stuhlinkontinenz hindert Betroffene daran, ihren Stuhlgang zu kontrollieren. Es kommt zu ungewollten Stuhlabgängen oder man muss unverhältnismässig häufig auf die Toilette. Bei manchen Patienten treten diese Symptome auch in Kombination auf.

SI kommt häufig vor und betrifft 4,8% * – 6,7 **% der Erwachsenen (1). Sie kann die Lebensqualität erheblich schmälern und die körperliche und seelische Gesundheit beeinträchtigen. So kann sie zu Depressionen, Mangel an Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl führen. Betroffene müssen möglicherweise auf ihre Hobbys verzichten, ihre Arbeit aufgeben und ständig mit der Angst vor dem „Malheur“ und der Notwendigkeit, sich nie weit von einer Toilette zu entfernen, leben 2,3).

Es ist wichtig, dass Sie offen mit Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin sprechen und sich untersuchen lassen, denn es gibt Lösungen! Das Gespräch und die Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) stehen immer am Anfang einer erfolgreichen Behandlung. Für jeden Patienten können geeignete Therapien, die sich für die jeweiligen Symptome eignen, gefunden werden, wie z.B. den Beckenbodenschrittmacher (PDF).

* bei festen Stühlen

** bei flüssigen Stühlen

Therapie

Behandlung der STUHLINKONTINENZ mit dem Beckenbodenschrittmacher (sakrale Neuromodulation (SNM)

Bei der sakralen Neuromodulation kommt ein kleines Implantat zum Einsatz, welches schwache elektrische Signale an die Sakralnerven, die den Darm oder die Blase kontrollieren, abgibt. Man nennt es auch den „Beckenboden-schrittmacher“ (hier kein Bindestrich). Es trägt dazu bei, die normale Aktivität der Nerven wiederherzustellen, sodass die Patienten Darm oder Blase wieder besser kontrollieren können.

Die Patienten haben die Möglichkeit, die Therapie vorher zu testen. Durch diese vorübergehende Testphase können sie die Wirksamkeit der Therapie in ihrem täglichen Leben einschätzen. Dadurch lässt sich ein Eindruck über das langfristige Ergebnis der Therapie gewinnen. Vor und während der Teststimulation wird der Patient, bzw. die Patientin gebeten, seine / ihre Symptome zu protokollieren, damit sich zeigt, wie gut die Therapie für ihn / sie funktioniert. Nähere Informationen zu dieser Behandlung erhalten Sie im Flyer „Behandlung von Urin- und Stuhlinkontinenz mit dem Beckenbodenschrittmacher„. Besprechen Sie die Therapie mit Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin, die Ihnen für weiterführende Informationen gerne zur Verfügung stehen.